Zu viele Bratwürste, Schmutz und Jacki Cola: Auswertung Challenger Dresden 2024
Stolz wie Bolle durfte der großartige 1. TFV Dresden am Wochenende des 17. und 18. August das erste Challenger-Turnier seit Ewigkeiten in Dresden ausrichten. Nach umfangreicher Vorplanung durch unsere MTFV-Lobbyisten Jannik, Anna-Lena und Matze ging es Freitag Nachmittag daran, bei geschmeidigen Drölf Millarden Grad Celsius 6 bockschwere Leos an den Ort des Geschehens zu karren. Während unser hochdekorierter Tik-Tak-Koruzze Rosi ausgerechnet zum Challenger seine Greten lieber ins Brackwasser der griechischen Ersatzkaribik hängt, blieb uns doch bei diesen klimatischen Verhältnissen stets sein alldienstäglicher Rat “de Muddi hat gesagt man soll immer viel trinken” im Ohr. Die Konsequenz war, dass noch am Freitag Abend die Bier-Kalkukation beim Großeinkauf im örtlichen Getränkestützpunkt unseres Vertrauens hinterfragt werden musste und wir uns beim After-Aufbau-DYP doch die ein oder andere Hopfenkaltschale in den Zylinder knetschten. Unter derlei Bedingungen konnten schließlich Lars und Kuske den Sieg eintüten.
Am Samstagmorgen ging uns vor Freude der Stift, also wir sahen wie viele der liebgewonnenen verlotterten Kneipensportler Mitteldeutschlands den beschwerlichen Weg nach Elbflorenz auf sich genommen hatten, um sich bei bestem Wetter und in einer tollen Location (danke an den “Roten Baum” Dresden) mal wieder stundenlang kleine Kunststoffbälle um die Ohren zu kloppen. Was könnte es schöneres geben. Gekrönt wurde die Atmossphäre von enorm pornösem Essen, welches unter anderem von Anna, Jannik und Anna-Lena vorbereitet worden war. An dieser Stelle sei auch der lieben Florentine gedankt, die uns jeden Tag tatkräftige Amtshilfe aus Jena leistete!
Die Dresdner Lokalmattadoren traten mit acht Teams an, denen an diesem Tag leider keine Treppchen – Platzierungen beschieden sein sollten. Den Sieg holten sich die beiden Berliner Benjamin Marsch und Matze Boos (“Ey die kummen hier her und nehmen uns de Bogale weg, is ja wie mit dor Treuhand domals!!!!”), Glückwunsch! Die Top-Platzierungen wurden – dem Dresdner Ruf gerecht werdend – auch noch mit einer kleinen Pyroshow beehrt.
Ansonsten lief der Turniertag ab wie üblich, unsere Freunde vom Dreiländereck schmutzten munter von allen Stangen in der Gegend rum (sry sweethearts, den Stempel haben wir euch nun mal aufgedrückt, haben euch aber dennoch lieb ;)), 60% aller Teilnehmenden liefen mit ner Mate-Infusion herum und aus Langeweile zwischen den Spielen wurde draußen Kette geraucht. Es lebe der Sport.
Für den Abend war neben geselligem Umtrunk noch ein DYP angesetzt. Als dieses schließlich zu später Stunde begann, hatte jedoch bereits eine gewisse Eskalations-Affinität, nicht zuletzt bei unseren Dresdner Sportfreunden, zugeschlagen. So eben noch erregt über die ontologische Notwendigkeit der Existenz in Bezug zu Schillers und Hesses Werken sinnierend, wirkte die erste gemeinsame Runde Jacki-Cola auf unsere Jungs, einem Katalysator ähnelnd, wie das Streichholz am durchgerosteten Benzintank im Keller einer alten Batteriefabrik. Die infernalische Explosion blöden Gelabers nötigte selbst hartgesottenen Knusperköppen Respekt ab und die Bar wurde von da an noch wesentlich höher frequentiert, während unser geyler Treiber sich mit einem leicht irren Lächeln im Gesicht zur Tanke aufmachte, um weiteres hochprozentiges Dilyrium-verheißendes Destillat zu erstehen. Spätestens als unser Vereinsvorstand Matze sich um Mitternacht – einem kleinen Hüngerchen folgend – dazu entschied, spontan zehn weitere Bratwürste auf den neu zu entzündenden Grill zu schmeißen (“Die fress ich notfalls alleine, kannscht mir glaube!”), merkte doch der ein oder andere, dass man sich für ein erfolgreiches Bestreiten des Einzels am nächsten Tag fast schon zu viel in die Rüstung gerömert hatte. Einige hatten damit auch schon früh am Tag begonnen, so hat z.B. unser selbstverständlich völlig unabhängiger Faktenfinder Stöltzner unter Eid ausgesagt, dass er einem zugezogenen Vereinsneuling bereits nach dem ersten Match das dritte Pils ausgeschenkt hätte. Dieses Narrativ wurde jedoch vom betreffenden anonymen Anti-Alkoholiker unter Drohung mit juristischen Konsequenzen zurückgewiesen. Jedenfalls siegte die Vernunft, und bevor im ekstatischen Reigen noch Leos begöbelt und Scheißhäuser zerschossen würden, entschieden sich die verbleibenden Truppenteile für einen zügigen Abmarsch.
So waren am Sonntag dann auch nur wenige ernsthaft lädiert (Genesungswünsche an unseren Irenbengel Rene!) und das offene Einzel verlief bis auf das Unwetter draußen in geregelten Bahnen. Im Finale musste sich unser lieber Jannik einem brilliant spielenden Felix Glasmeier geschlagen geben, bekommt dafür aber den Preis für die meisten ausgeschwitzten Liter in einem Spiel ;).
Flüssigkeit sollte noch einmal eine Rolle spielen, denn beim Verladen der abgebauten Tische zeigte sich Petrus sichtlich erzürnt, dass wir dieses grandiose Turnier nicht direkt an Ort und Stelle wiederholten, sondern wieder in den angestammten Sauna-Vereinsraum auf der Großenhainer Str. zurückkehren mussten. Die glitschnassen Tische fungierten dann gleichsam als göttliche Botschaft, ein derartig unterhaltsames Wochenende möglichst zeitnah wieder einzurühren.
Wir danken allen Angereisten für ihr Kommen und vor allem allen Helferinnen und Helfer für ihre tatkräftige und kollegiale Unterstützung. Es war uns ein Fest, auf bald!
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